Für Euch ausprobiert!
Den Ehering selber schmieden: Mein Mann und ich haben vor einigen Jahren nach keltischem Ritus an einem See geheiratet.
Wow, das war faszinierend und absolut empfehlenswert!
Der Ritus besagt aber auch, dass sich Braut und Bräutigam am Morgen nach der Trauung in stiller Zweisamkeit etwas schenken. Das nennt sich die “Morgengabe”.
Nun, ich habe meine am nächsten Morgen bekommen nur ich hatte keine für meinen Mann.
Und ich habe ihm versprochen, dass er noch eine bekommen wird, wenn mir das Richtige über die Füße läuft/fällt/fliegt. 😀
Und so gingen die Jahre ins Land. Er hat schon gar nicht mehr gefragt aber mir ging es immer im Kopf rum.
Alles was ich mir vorstellen konnte fand ich im Endeffekt langweilig weil — kann ja jeder.
Dann lernte ich Christine Großmann kennen
Arlt Entertainment hat sich der Hochzeitsmeile Pfungstadt hinzugesellt, Christine genannt Tini, ist sozusagen die Erfinderin der Hochzeitsmeile.
Und sie gibt in ihrem Goldschmiedeatelier “Ehering Kurse”.
Einen Kurs, bei dem man seine Eheringe selber schmieden kann.
Und DAS war dann die Zündung.
Denn den “Einen” selber zu schmieden und nach seinen Wünschen zu gestalten ist absolut unique!
Der Vormittag im Goldschmiedeatelier
Designentscheidung für den Ehering …
So habe ich meinem Mann heimlich den Ehering geklaut, bin zu Tini gedüst und habe ihn messen lassen.
Habe ich denn eine Ahnung was für einen Ringumfang er hat? 😀
Der Tag war da und ich war voller Vorfreude. Die Frage war: habe ich überhaupt das Talent dazu? Kann ich das?
Ich habe im Vorfeld Tinis Seite durchstöbert auf der Suche nach Ideen. Habe mir den Film angeschaut und die verschiedenen Beispielbilder auf Facebook.
Ich wurde auf einen Ring aufmerksam mit einer Schlagtechnik, bei dem auf der Ringoberseite viele Dellen zurück bleiben.
Das hat mir gefallen!
… bis hin zum Brieftaubenfußring
Los ging es mit einem Stück Silberblech. Tini und ich haben die Breite und Dicke des Ringes festgelegt woraufhin sie dann eine feine Linie in das Blech geritzt hat.
Ich bekam dann eine Mini “Laubsäge” und durfte dann den Streifen vom Silberblech absägen.
War schon anstrengender als gedacht, vor allem säge mal eine Gerade wenn du das nicht gewohnt bist?
Danach wurde das Blechstückchen auf die gewünschte Dicke ausgewalzt und mit einer Ringbiegezange “rund” gebogen.
Bei dem Wort “rund” musste ich schon arg lachen.
Den nächsten Schritt übernahm dann die Fachfrau, denn der Ring wurde immer wieder eingesägt damit sich die beiden Endstücke plan aneinander legen konnten.
Schließlich wollte ich ja einen geschlossenen Ring haben und keine Brieftaubenfußring 😀
Die Begradigung
Mit dem Lötgerät wurden nun die zwei losen Enden miteinander verbunden und kamen danach in ein Bad.
Letztendlich wurde der Ring dann mit einer Spezialmaschine in seine runde Form gebracht.
Aber damit noch lange nicht fertig. Durch mein Schlangenliniensägen war der Ring nicht ganz gerade und hatte noch scharfe Kanten.
Also mussten diese außen wie innen mit zwei Feilen entgratet und auf einem Schleifstein gerade geschliffen werden.
Der Ring sah nun endlich wie ein schöner Silberring aus.
Viele gute Wünsche in den Ehering mit einhämmern
Der Ring wurde auf einen konischen Metallstab gezogen und ich durfte mit einem Hammer die vielen kleinen Vertiefungen einhämmern.
Kennt ihr eigentlich die Papierkranich Zeremonie in Japan? Wenn ein Mensch krank ist, falten Freunde und Familienangehörige Papierkraniche. Wie viele richtet sich nach der Krankheit aber im Endeffekt sind es meistens mehr als tausend Stück. Und während der Kranich gefaltet wird darf man nur an etwas Schönes denken und man muss seine Genesungswünsche mit in den Kranich falten.
Die Kraniche werden dann im Zimmer des Patienten aufgestellt/aufgehängt und helfen diesem gesund zu werden.
Nun — jede kleine Delle wurde von mir ebenfalls mit einem Wunsch oder Gedanken belegt. Welche verrate ich hier aber nicht 😀
Danach war der Ring für mich fast schon perfekt.
Leider war mein Ehering zu groß geraten. Kein Problem für Tini.
Schnell noch einmal aufgesägt, gekürzt, verlötet, gebadet, gesäubert und dann konnte er auch schon geschliffen und poliert werden.
Zum Schluss bekam er noch seine Punze — den Stempel.
Und dann war er fertig.
Mein Ring.
Sein Ring.
Die Übergabe
Klar, so einen Ring stülpt man seinem Mann nicht einfach zwischen Tür und Angel über den Finger.
Tini hat ihn mir noch schön eingepackt. Ich habe zu Hause eine Thermoskanne Tee gekocht, auf meinen Mann gewartet und ihn dann zu “unserem See” entführt.
War schon sehr kalt an diesem Tag.
Wir haben uns auf eine Bank gesetzt, den Wildgänsen zugeschaut und Tee getrunken. Es war einfach herrlich und perfekt!
Dann habe ich ihm erzählt, was ich Euch hier aufgeschrieben habe und seine Augen wurden immer größer und aufmerksamer.
Bis ich ihm dann die Schachtel mit seinem neuen Ehering übergeben konnte.
Es war ein wunderschöner Moment.
Das Traugefühl noch einmal ganz nah.
Und das Schönste daran ist, Stefan trägt nun meine Energie und meine vielen Wünsche an ihn immer mit sich.
Fazit
Ich kann Euch nur raten: Egal wie viel Stress ihr vor der Hochzeit habt — bringt die Energie auf, geht zu Tini und schmiedet euch eure Ringe selber.
Es gibt nichts Vergleichbares und vor allem habt ihr die geballte Kompetenz einer Goldschmiedemeisterin zur Verfügung!
Geht auf ihre Seite und schaut euch die verschiedenen Pakete an.
Und wenn ihr das tut, dann richtet ihr doch bitte liebe Grüße von uns aus.
Wir sind glücklich — das sollt ihr auch sein!